Regenwasserspeicher: Nachhaltige Gartenbewässerung mit Regentonnen und Regenspeichern
Regentonnen und Regenspeicher an das Fallrohr anschliessen und das gesammelte Regenwasser ganz einfach per Wasserhahn entnehmen: Immer mehr Menschen wünschen sich einen nachhaltigen Umgang mit unserem Trinkwasser. Die oberirdische Regenwassernutzung mittels Regenwasserbehälter sind dabei in trockenen Perioden eine Top-Option der Gartenbewässerung. Wie’s funktioniert und was es dabei zu beachten gibt, erfahren Sie hier.
Highlights
Was ist ein Regenwasserspeicher?
Ein Regenwasserspeicher speichert Wasser, das man zur Gartenbewässerung (z.B. Blumengiessen, Rasenpflege, Gemüsegarten) verwenden kann.
Zur Auswahl stehen einfache Regentonnen und dekorative, designorientierte Regenspeicher, z.B. platzsparende Wandtanks. Einige Modelle können dank integrierter Pflanzschale gar bepflanzt werden. Die Entnahme des Regenwassers erfolgt ganz einfach über den Wasserhahn oder einen Schlauch.
Was sind die Voraussetzungen für einen Regenwasserspeicher?
- Das Vorhandensein einer Dachfläche (ab 20m²)
- Ein Fallrohr, aus dem das auf dem Dach gesammelte Regenwasser abgezweigt wird. Bei einem geschlossenen Behälter erfolgt dies durch den Anschluss eines Regensammlers.
- Hahn oder Schlauch für die Entnahme
Diese Form der oberirdischer Regenwassernutzung ist für den kleineren Bedarf zur Gartenbewässerung (Speichervolumen ab rund 100 l) vorgesehen und lässt sich einfach selbst montieren.
Welche Formen der Regenwassernutzung gibt es?
Prinzipiell gibt es zwei Formen der Regenwassernutzung: oberirdische und unterirdische.
Bei der unterirdischen Regenwassernutzung wird das Regenwasser normalerweise von einem Dach oder einer anderen Oberfläche gesammelt und durch Rohre oder andere Kanäle in einen unterirdischen Tank oder Zisterne geleitet.
Oberirdische Regenwassernutzung bezieht sich auf die Sammlung und Nutzung von Regenwasser in oberirdischen Tanks oder Behältern. Dieses Wasser kann für viele Zwecke verwendet werden, die kein Trinkwasser erfordern, wie z.B. Gartenbewässerung.
Bei der oberdirdischen Nutzung wurde Regenwasser lange Zeit u.a. in blauen und grünen Tonnen gesammelt. Inwischen gibt es schickere und dekorative Regenspeicher.
Die neueren, robusten Kunststoffbehälter gibt es in verschiedenen Ausführungen, bspw. in eckig und rund oder in Holz- und Steinoptik. Die Behälter verfügen über einen Wasserhahn zum Befüllen einer Giesskanne .
Die Füllmenge beträgt je nach Ausführung 210 bis 650l.
Wie unterscheiden sich Regenwassernutzung, Retention und Versickerung?
Regenwassernutzung bezieht sich auf die Sammlung und Speicherung von Regenwasser, um es später für verschiedene Zwecke zu verwenden. Von Regenwassernutzung spricht man dann, wenn es sauberes Leitungswasser gut ersetzen kann, wie z.B. zur Gartenbewässerung. Viele Pflanzenarten, wie etwa Rhododendren und Hortensien, bevorzugen Regenwasser, weil es keinen Kalk enthält.
Retention bezieht sich auf die Speicherung von Regenwasser in urbanen Gebieten. Das Ziel: Die Menge an Oberflächenwasser zu reduzieren, das in die Kanalisation fliesst. Durch die Verwendung von Regenwassertanks, Gründächern, Regenwasserbecken und anderen Technologien kann Regenwasser zurückgehalten werden, um es später zu verwenden oder einfach langsam in den Boden abzugeben.
Versickerung bezieht sich auf die bewusste Ableitung von Regenwasser in den Boden, um das Grundwasser aufzufüllen und die Belastung des Abwassersystems zu reduzieren. Techniken wie Regenwasserbecken, Mulden und Schwammstädte leiten das Regenwasser in den Boden, wo es langsam absorbiert wird.
Wie profitieren Mensch und Umwelt von einer Regenwassernutzungsanlage?
Die Investition in eine Regenwassernutzungsanlage ist eine Investition für Mensch, Natur und Umwelt.
Obwohl die Schweiz als «Wasserschloss» gilt und Wasser (noch) keine Mangelware ist und die Preise (noch) tief sind, so ist es doch ratsam, sparsam damit umgehen zu können.
Die Trockenheit im Sommer 2022 war enorm und in manchen Gemeinden musste in einigen Bereichen (bspw. Garten und Pool) zum Wassersparen aufgerufen werden. Daher gilt: Besser vorsorgen und besser für allfällige Trockenperioden vorbereitet sein.
Kurz erklärt: Montage
Mit Absägen des Fallrohrs
Ohne Absägen des Fallrohrs
Tipps und Wissenswertes: Worauf sollte ich achten?
Im Winter
Kälte und gefrierendes Wasser können den Kunststoff porös werden lassen und evtl. gar Risse verursachen. Daher gelten folgende Tipps:
- Bei Minustemperaturen die Tonne entleeren und den Zulauf stoppen. Der Wasserhahn kann im Winter geöffnet bleiben.
- Regentonne an einem geschützten Ort stellen.
- Falls dies nicht möglich ist, eine Windsicherung anbringen und die Tonne zudecken, damit sie vor Witterungseinflüssen geschützt bleibt.
Sonstiges
Dank des geschlossenen Systems können keine Insekten und kein Dreck das Regenwasser verschmutzen.