Der perfekte Urban Jungle für deine Mietwohnung - DIY Regal für Hängepflanzen und Stauraum
Der letzte Umzug liegt gerade erst hinter uns und wir erinnern uns noch gut daran, wie viele Löcher wir zugespachtelt haben. Wir haben uns dieses Mal fest vorgenommen, die Wände – soweit möglich – vor dem Bohrer zu verschonen. Doch möchten wir auf einen Urban Jungle in unserem Wohnzimmer nicht verzichten. Ein paar Hängepflanzen dürfen da auf keinen Fall fehlen. Dieses Problem möchten wir für uns und für euch lösen, indem wir ein Regal bauen, welches Hängepflanzen den ultimativen Freiraum bietet und gleichzeitig Stauraum für allerlei Dinge schafft. Hast du Lust, deine Mietwohnung zu verschönern? Dann lass uns loslegen!
Was ihr braucht
Und so geht’s
Zuallererst muss eingekauft werden. Je nach Geschmack könnt ihr das online oder auch im Geschäft tun. Wir persönlich bevorzugen es, selbst loszuziehen, weil wir uns so gerne vor Ort inspirieren lassen und uns bei der Materialauswahl Zeit lassen. Falls das ganze Material nicht im City-Flitzer verstaut werden kann, gibt es auch einen Heimlieferservice.
Für das Projekt könnt ihr grundsätzlich selbst entscheiden, welches Holz und welche Lasur ihr verwenden wollt, wie gross das Regal wird und wie viele Regalböden ihr einsetzen möchtet – hier seid schliesslich ihr die Bauherren! Sehr unerfahrenen Handwerkern empfehlen wir aber, sich an die Anleitung mit entsprechenden Massen zu halten. Wer anderes Holz wählt, sollte darauf achten, dass dieses nicht zu dünn ist, sondern mindestens die Stärke hat, die wir auch gewählt haben. Wer die Grösse verändert und breiter als 1,50 m baut, sollte zusätzlich noch eine Stütze für den grossen Boden einkalkulieren.
Wir haben uns für Leimholz aus Fichte für das Grundgerüst entschieden. Leimholz ist sehr einfach zu verarbeiten, relativ stabil, doch zugleich leicht. Die Eckpfeiler des Regals werden wir aus Rechteckleisten aus Tanne bauen. Wir achten bei unserer Holzauswahl darauf, Holz aus der Schweiz zu verwenden. Alternativ kann bei einem grösseren Budget und ein bisschen handwerklichem Geschick auch zu Massivholz gegriffen werden. Dieses weist bei der Verarbeitung allerdings andere Eigenschaften auf. Wem das Holz so gefällt, wie es ist, lasiert es zum Schutz am besten mit einer durchsichtigen Lasur, je nach Geschmack matt oder glänzend. In unserem Fall ist es die matte Lasur geworden, weil das Holz so seinen natürlichen Look behält. Wer das Holz optisch lieber noch etwas verändern möchte, greift einfach zu einer Lasur in der gewünschten Farbe.
Für die Pflanzenaufhänger haben wir uns Bambus besorgt, weil uns dieses Material immer ans Reisen erinnert und optisch gut zur Fichte passt. Ausserdem eignet sich der Bambus auch gut für Kleiderbügel, falls das Regal nicht nur Pflanzen beherbergen soll. Anfänger können statt zu Bambus auch zu Rundhölzern aus Fichte greifen, diese sind in der Verarbeitung etwas dankbarer.
Nebst dem Holz braucht ihr noch Schrauben und Winkel. Unserer Materialliste könnt ihr genau entnehmen, welche Schrauben wir euch empfehlen. An den sichtbaren Stellen haben wir uns für Holzwinkel entschieden, weil die einfach ein Hingucker sind. Alle anderen Winkel sind klassische Winkel aus Metall. Für die hängenden Elemente braucht ihr noch etwas zum Befestigen. Die einfachste Möglichkeit ist ein Bindedraht aus Jute, da man diesen gut in Form bringen kann. Makramee-Fans können hier alternativ auch eine Makramee-Schnur verwenden und ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Da das Regal am Ende in unserem Wohn-/Esszimmer stehen wird, haben wir zusätzlich eine Holzharasse für Weinflaschen eingeplant.
Schritt 1: Der Zuschnitt
Für den Zuschnitt sind Hebeböcke oder eine Werkbank, eine Stichsäge mit entsprechendem Holzsägeblatt, ein Doppelmeter, ein Bleistift und eine Schutzbrille als Mindestausstattung erforderlich. Zur Vereinfachung kann mit einer Schraubzwinge das zu schneidende Holzstück fixiert werden. Um uns vor scharfen Kanten und Splittern zu schützen, haben wir das zugeschnittene Holz mit einem 180pp Schleifpapier an den Kanten leicht abgerundet. Alternativ kann sämtliches Holz auch direkt im Do it + Garden auf das richtige Mass bestellt werden.
Masse für Bretter aus Leimholz:
- 1x 1200 x 400 x 18 mm und 1x 1140 x 400 x 18 mm
- 1x 250 x 300 x 18 mm und 1x 400 x 300 x 18 mm
- 1x 250 x 200 x 18 mm
Masse für Holzleisten aus Tanne:
- 4 Stk. 1800 x 30 x 30 mm
- 10 Stk. 340 x 30 x 30 mm
- 2 Stk. 270 x 30 x 30 mm
Masse für Bambusstangen:
- 4 Stk. 1200 x 26 mm
Schritt 2: Die Montagevorbereitung
Bevor wir das Gerüst zusammenbauen, bohren wir alles vor. Klingt banal, ist aber für eine effiziente Bauweise unerlässlich. Der Vorteil ist die deutlich schnellere und einfachere Montage. Zudem wird das Konstrukt statisch wesentlich stabiler, da keine Späne eingeklemmt werden, wie wenn etwas erst bei der Montage direkt verschraubt wird.
Wir bohren 3 mm Löcher dort, wo das Gewinde greifen soll, und 4 mm Löcher an den Stellen, die ein durchgängiges Loch haben. Überall dort, wo die Schraubenköpfe zu sehen sind, senken wir die Löcher an, damit die Schrauben danach bündig mit der Holzfläche sind. In der Übersicht oben seht ihr, wo welche Löcher gebohrt werden sollen.
Schritt 3: Das Grundgerüst
Nun beginnen wir mit dem Aufbau des Grundgerüsts! Wir nehmen die auf 1.2 m zugeschnittene Bodenplatte mit den vier 1.8 m langen Rechteckleisten und schrauben diese mit je einer 4.5 x 50 mm Schraube von unten her fest. Achtung, die Latten halten jetzt zwar, aber sie sind noch nicht genug stabil, um belastet zu werden. Deshalb verstärken wir die Latten mit Holzwinkeln zum Boden. Die Winkel können auf der kurzen oder langen Seite des Holzbodens montiert werden, ganz so, wie es euch am besten gefällt.
Damit das Grundgerüst stabil genug wird, montieren wir die Querlatten seitlich für mehr horizontale und die Bambusstangen oben für mehr vertikale Stabilität. Zuerst verschrauben wir jeweils eine Querlatte links und rechts (von vorne gesehen) zuoberst mit je einer 4.5 x 50 mm Schraube pro Seite.
Dann können wir die Bambusstangen auf das ganze Grundgestell legen und markieren jeweils die obenliegende Seite der Bambusstangenenden. Auf unserer Werkbank messen wir 1.5 cm vom Ende der Bambusstangen nach innen und bohren dort ein 4 mm Durchgangsloch. Achtung, Bambus ist sehr spröde und fängt schnell an, sich zu spalten. Bohrt deshalb lieber mit einem kleineren Durchmesser vor und achtet auf eine möglichst hohe Drehzahl beim Bohren.
Wenn wir damit fertig sind, können wir die Bambusstangen mithilfe der vorgebohrten Löcher auf das Grundgerüst schrauben. Hier empfehlen wir euch, von Hand zu arbeiten, da ansonsten die Gefahr besteht, dass die Schraube zu fest angezogen wird und sich die Bambusstangen spalten. Alternativ können die Bambusstangen auch mit Rohrbriden befestigt werden. Hierbei ist zu beachten, dass die Bambusstangen festgeklemmt werden und nicht lose in der Bride liegen.
Nun steht das fertige Grundgerüst.
Schritt 4: Die Ausstattung
Wir fangen unten an und arbeiten uns nach oben durch. Zunächst platzieren wir die Holzharasse für den Wein am gewünschten Ort und schrauben diese mit drei 4 x 25 mm Schrauben fest (zwei hinten, eine vorne).
Als nächstes bauen wir den Zwischenboden ein. Hierfür montieren wir vier kleine Metallwinkel in der gewünschten Höhe. Wenn ihr genau messt, sollte der Zwischenboden auf Anhieb gerade montiert werden können. Überprüft aber zur Sicherheit noch mit der Wasserwaage, ob die Winkel auch wirklich gerade zueinander sind oder – wie Handwerker sagen – ob alles im Wasser ist. Wenn ihr das geprüft habt, könnt ihr das kleine Brett mit 4.5 x 50 mm Schrauben festmachen.
So weit, so gut. Nun widmen wir uns dem Podest. Zuerst montieren wir die Querlatten seitlich, dort, wo das Podest hinkommen soll. Dann nehmen wir das Brett aus Leimholz und befestigen die kleinen Füsse mit Winkeln an der unteren Seite des Podestbodens. Wir positionieren das Konstrukt an der vorgebohrten Stelle und schrauben das Podest durch die Querlatte an. Übrigens, die Position der Füsse kann beliebig gewählt werden und diese können auch ganz einfach mit zwei 4 x 40 mm Schrauben durch das Podest geschraubt werden, falls einem die Option mit den Winkeln zu aufwändig ist. Damit das Ganze nicht verrutscht, verschrauben wir die Füsse ebenfalls von unten mit 4 x 40 mm Schrauben mit dem Zwischenboden.
Das rechte obere Brett wird grundsätzlich gleich wie das Podest montiert, nur werden die beiden Füsse durch Juteschnüre ersetzt. Wir schrauben das Brett einseitig mit zwei 4 x 40 mm Schrauben an eine seitlich montierte Querlatte und fädeln auf der anderen Seite den Bindedraht aus Jute durch das vorgebohrte Loch. Unten verknoten wir den Draht, damit das Brett fixiert wird.
Die letzte Ablage wird komplett mit Jute-Bindedraht an die Bambusstangen gehängt und kann dadurch beliebig positioniert und verschoben werden. Einfach den Jutedraht durch die Löcher des Brettes ziehen, unten verknoten und horizontal ausrichten.
Fast geschafft! Damit das Ganze noch an Stabilität gewinnt und unseren Hängepflanzen standhält, werden nun an den Seiten die übrigen Querlatten angeschraubt. Die Abstände und Anzahl der Querlatten können beliebig gewählt werden. Wir empfehlen, mindestens zwei Querlatten pro Seite zu montieren.
Schritt 5: Dekorieren
Unser selbstgemachtes Regal ist fertig und steht bombenfest. Damit Wassertropfen, die beim Pflanzengiessen auf das Holz gelangen können, nicht einziehen, empfehlen wir, das Holz noch zu lasieren. Dann kann das Regal auch schon nach Belieben dekoriert werden. Auf den oberen Regalböden platzieren wir Hängepflanzen. Als platzsparendes Dekowunder verleihen sie dem Regal eine persönliche Note und machen es zum absoluten Hingucker. Wer mag, kann die Bambusstäbe als Garderobe für leichte Kleidungsstücke nutzen. Zudem können auch zusätzliche Features eingebaut werden, der Kreativität sind hier wirklich keine Grenzen gesetzt.
Wir hoffen, euch gefällt unsere Idee für einen Urban Jungle in den eigenen vier Wänden und wünschen euch viel Spass beim Nachbauen.