Hundehütte selber bauen
Seit Längerem wollten wir eine Hundehütte im Garten, haben aber nie etwas Passendes gefunden, was uns und vor allem unserem Labrador Bailey zugesagt hätte. Jetzt haben wir uns dazu entschlossen, selber kreativ zu werden und etwas zu bauen. Die Hundehütte soll Bailey einen geschützten und gemütlichen Rückzugsort im Freien bieten, wenn wir – vor allem im Sommer – die langen Abende beim Grillen draussen geniessen.
Was ihr braucht
Dazu passt
Wozu denn überhaupt eine Hundehütte?
Schutz vor Wetterbedingungen: Eine Hundehütte bietet Schutz vor Regen, Schnee, Sonne und Wind. Da Bailey sich ohne uns kaum draussen aufhält (umgekehrt übrigens auch 😊), benötigen wir vor allem eine «Sommer»-Hundehütte, die Schutz vor Sonne bietet und luftdurchlässig ist.
Privatsphäre und Sicherheit: Eine Hundehütte gibt dem Hund einen eigenen Raum, in dem er sich sicher und geborgen fühlen kann. Sie kann ihm helfen, sich vor äusseren Reizen und potenziellen Gefahren zu schützen. Für uns sehr wichtig, wenn Bailey sich einmal vor unserem kleinen Wirbelwind (unser Sohn) zurückziehen und seine Ruhe haben möchte, ohne hineingehen zu müssen.
Ruhe und Entspannung: Mit einer bequemen Unterlage können Hunde an einem Ort, an dem sie sich ungestört fühlen, besser entspannen. Bailey ist 11 Jahre alt und schläft viel mehr als in den jungen Jahren. In der Hundehütte muss er keine Angst haben, dass jemand aus Versehen über ihn stolpern könnte.
Massgeschneidertes Design: Eine selbstgebaute Hundehütte gibt uns die Kontrolle über die verwendeten Materialien und kann nach eigenem Geschmack und eigenen Bedürfnissen gebaut werden. Zudem kann man daraus auch ein Upcycling-Projekt machen und Materialien verwenden, die man bereits daheim hat, und damit auch etwas sparen.
Spass beim Bauen: Wir haben die Hundehütte, soweit es das Wetter zuliess, zusammengebaut. Nicht nur unser Sohn hatte dabei Spass, sondern auch Bailey. Es wurde herumgeschnüffelt und beobachtet. Am Ende des Tages waren alle happy 😊
Wie gross sollte eine Hundehütte sein?
Bevor man mit der Planung beziehungsweise mit dem Einkauf der Materialien startet, sollte man sich über die Grösse der Hütte Gedanken machen. Die richtige Grösse ist nämlich wichtig für das Wohlbefinden des Hundes. In einer zu kleinen Hütte könnte es dem Hund schnell zu warm werden und es könnte sich Kondenswasser bilden, das Schimmel begünstigt. Soll die Hütte auch im Winter zum Einsatz kommen, darf sie wiederum nicht zu gross sein, da in einer zu grossen Hundehütte der Hund seine Körperwärme nicht halten kann. Selbst bei guter Isolierung wird es im Winter zu kalt.
Folgende Faustformel haben wir für die Bestimmung der Masse verwendet:
• Höhe der Hütte: Schulterhöhe des Hundes x 1,2
• Breite der Hütte: Drehbreite des Hundes x 1,2
• Länge der Hütte: Länge des Hundes x 1,2
• Höhe des Eingangs: Schulterhöhe des Hundes
Diese Masse gelten als Mindestmasse. Für Bailey haben wir eine circa 10 cm grössere Hütte gebaut. Da er gern alles im Blick behält, haben wir vorne zwei grosse Eingänge verbaut.
Bei der nachfolgenden Schritt-für-Schritt-Anleitung und anhand unserer Skizzen erklären wir euch, wie wir vorgegangen sind. Wichtig zu beachten ist, dass die Grössen je nach Winkel der Dachschräge abweichen können.
Und so geht’s
Schritt 1: Zuschneiden
Wir sind keine Profis, weshalb wir uns für eine einfachere Hütte entschieden haben, die man auch ohne grosse Vorkenntnisse nachbauen kann. Da wir flexibel bleiben wollten, haben wir uns das Holz geholt und das Grundgerüst selbst zugeschnitten. Die Dachschalung und die Längs- und Querleisten für den Boden haben wir bei Do it + Garden zuschneiden lassen. Wer eine Palette zuhause stehen hat, kann auch diese zur Bodenplatte verarbeiten.
Schritt 2: Bohren
Um Beschädigungen am Holz zu vermeiden, ist es ratsam, die Schrauben nicht direkt ins Holz einzubohren. Entsprechend sollte man alle Schraubenlöcher zuvor vorbohren. Dabei ist es wichtig, dass der Durchmesser des Bohrers auf die Grösse der Schrauben abgestimmt wird.
Schritt 3: Zusammenbauen
Der Zusammenbau geschah grösstenteils «on the go». Das heisst, wir haben die Latten für das Grundgerüst während des Bauens zugeschnitten und auch gleich verbaut. Auf diese Weise bleibt die gesamte Bauweise sehr flexibel und etwaige Fehler in der Planung und im Messen können ohne Weiteres an Ort und Stelle ausgemerzt werden.
Die Bodenplatte
Die 8 mm dicke Pappelplatte (Pkt. 1 auf der Skizze) bildet den Boden. Darauf haben wir die sechs auf 1,2 m zugeschnittenen 60 x 80 mm Latten verschraubt. Hier sollte darauf geachtet werden, dass die 60 x 80 mm Latte so platziert wird, dass daran die den Eingang bildenden Latten verschraubt werden können. Damit kann man sich Beschläge sparen.
Die Grundkonstruktion
Danach haben wir auf dem Boden die vier Ausschnitte angezeichnet und ausgesägt. Sie sind für die vorderen Latten notwendig, welche die zwei Eingänge der Hütte bilden. Schneidet die Latten auf die richtige Länge zu, schiebt sie in die zuvor gesägten Ausschnitte und schraubt sie an der 60 x 80 mm Latte fest (Pkt. 3 auf der Skizze). Achtung: Denkt daran, den Teil im Boden zur benötigten Länge hinzuzurechnen. In unserem Fall sind das 68 mm (60 mm der Querlatten im Boden + 8 mm Sperrholz-Pappel).
Je nachdem, wie ihr den Winkel und die Höhe des Daches wählt, schneidet ihr die Latten für das Dach zu. Davon braucht man insgesamt vier Stück, zwei für die Vorder- und zwei für die Rückseite (Pkt. 4 auf der Skizze).
Nun könnt ihr diesen Aufbau fast 1:1 auf der Rückseite der Hundehütte kopieren. Der einzige Unterschied ist, dass ihr keine zwei, sondern nur eine der mittleren Latten benötigt. Die Latten werden auch auf der Hinterseite direkt in die 60 x 80 mm Latte im Boden geschraubt. Da diese Latte von hinten zugänglich ist, müssen hier keine Ausschnitte ausgesägt werden (Pkt. 5 auf der Skizze).
Die Eingänge
Um die zwei Eingänge in der Höhe zu begrenzen und die Struktur zu stärken, sind noch zwei Latten quer anzubringen. Für die Befestigung haben wir Metallbeschläge verwendet (Pkt. 6 auf der Skizze). Danach könnt ihr die vier Längslatten für das Dach anbringen. Der Optik wegen sollten die vier Längslatten ein paar Zentimeter kürzer sein als die Dachschalung selbst (ca. 2 cm hinten und vorne, Pkt. 7 auf der Skizze).
Um die Konstruktion weiter zu stärken, haben wir auf der Hinterseite und auf den Seiten zusätzliche Verstrebungen zwischen den Latten angebracht. Die Längen auf der Skizze sind mit circa angegeben, da wir hierfür Restholz verwendet haben. Je nach Winkel der Verstrebungen sind die Längen natürlich unterschiedlich, das spielt jedoch keine wesentliche Rolle (Pkt. 8 auf der Skizze).
Für den Abschluss des Grundgerüstes bleibt nun noch das Anbringen der Querlatten, auf welchen die Dachschalung aufliegt und festgebohrt wird. Messt dazu einfach den Abstand zwischen den jeweils zwei Dachlängslatten links und rechts aus und sägt euch pro Seite je zwei Latten zu, welche ihr dann mit Hilfe von Metallbeschlägen zwischen den Längslatten befestigt (Pkt. 9 auf der Skizze).
Das Verkleiden der Wände
Nun, da das Grundgerüst der Hütte steht, könnt ihr mit dem Verkleiden der Wände beginnen. Nutzt hierfür – wie für den Boden – die 8 mm Sperrholz-Pappel-Platten und arbeitet von oben nach unten. Den Winkel für die Dachschrägen könnt ihr ganz einfach auf dem Brett anzeichnen, indem ihr ein Brett von aussen an die Struktur drückt und vom Inneren der Hütte mit einem Bleistift die Schrägen auf das Brett übertragt. Achtet darauf, die Winkel sauber abzusägen, da diese dann vorne, oberhalb vom Eingang für die Verkleidung benutzt werden können.
Die Dachschalung
Nachfolgend kann die Dachschalung angeschraubt werden. Je nach gewähltem Dachwinkel sind hier natürlich mehr oder weniger Dachschalungen erforderlich, um ein deckendes Dach zu bilden. In unserem Fall haben wir mit je sechs Brettern pro Seite in den Dimensionen 14,5 x 120 cm gearbeitet, welche sich jeweils um 1 cm überlappen. Somit konnte das Grundgerüst sauber überdeckt werden.
Auf einen Dachfirst haben wir verzichtet und stattdessen Silikon in den Spalt zwischen den beiden obersten Dachschalungen eingelassen.
Schritt 4: Lasieren
Die Lasur wird mit einem Pinsel auf das zuvor angeraute Holz aufgebracht. Es dauerte ungefähr 12 Stunden, bis die Bretter, welche die Dachschalung bilden, nahezu vollständig trocken waren. Wir haben uns vorerst für nur einen Anstrich entschieden. Bei Bedarf kann später aber natürlich immer noch mit einem Neuanstrich aufgefrischt werden. Bei der Lasurfarbe haben wir uns für Mahagoni entschieden. Dies ergibt zusammen mit dem eher hellen restlichen Holz der Hundehütte einen schönen Kontrast.