Microgreens – gesunde Ernährung selbst gezüchtet

Zur Materialliste

Sprossen oder Microgreens? 

Sprossen unterscheiden sich von Microgreens durch eine längere Anzuchtdauer. Während Sprossen bereits nach drei bis sechs Tagen geerntet werden können, brauchen Microgreens ungefähr 10 Tage, bis sie erntereif sind. Ein weiterer Unterschied liegt im Erntegut selbst. Sprossen können mitsamt ihrer zarten Wurzelspitzen verzehrt werden. Bei den Microgreens hingegen werden nur die Stängel und Blätter gegessen und das, sobald die zarten Pflänzchen zwei oder mehr kleine Keimblätter aufweisen.  

Keimlinge selber ziehen 

Sowohl Sprossen als auch Microgreens lassen sich ganz einfach zu Hause ziehen. Kaufe dafür unbehandeltes Saatgut. Welche Sorten du pflanzen möchtest, hängt ganz von deinem Geschmack ab. Weiter unten im Beitrag stelle ich dir ein paar meiner Lieblingssorten vor. 

Sprossen werden üblicherweise ohne Substrat gezogen. Am besten holst du dir dafür einen praktischen Keimapparat. Bevor du diesen benutzt, solltest du ihn gründlich auswaschen. Dann gibst du mit dem Esslöffel die richtige Menge Saatgut in den Keimbehälter und wässerst unter fliessendem Wasser. Überschüssiges Wasser wird abgegossen. 

Das Keimgerät stellst du dann an einen hellen, warmen Platz mit viel natürlichem Licht, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung. Falls du keine passende Fensterbank hast, tut es auch eine Tageslichtleuchte. 

Ab nun wird täglich ein- bis zweimal gewässert. Sobald die Keimlinge nach drei bis sechs Tagen den Deckel erreicht haben, kannst du ernten. Nach der Ernte wird das Keimgerät wieder gründlich gereinigt, bevor du es mit neuen Samen bestückst. Ich reinige und desinfiziere meine Gläser und Keimapparate mit verdünntem Essig, um Schimmel und Bakterien vorzubeugen. 

Anders als Sprossen werden Microgreens in spezieller Anzuchterde ausgesät. Um Microgreens zu ziehen, kannst du die Samen direkt in kleine Aussaatschalen mit Anzuchterde geben oder ein Keimgerät benutzen. Sobald die Pflänzchen zwei oder drei Keimblätter aufweisen, darfst du sie ernten. 

Die Wahl der Keimgeräte 

Es gibt mehrstöckige Keimgeräte, Sprossengläser oder praktische Keimschalen zum Auflegen von fertigen Keimpads. Alle erfüllen gleichermassen ihren Zweck. Ich habe meistens mehrere verschiedene Keimapparate im Einsatz und befülle alle paar Tage ein neues Keimgerät. So kann ich fast ununterbrochen ernten. 

Was die Powerpakete können 

Sprossen und Microgreens enthalten deutlich mehr Vitamine, Aminosäuren, sekundäre Pflanzenstoffe und Mineralstoffe als ausgewachsene Gemüsepflanzen. Hier eine Liste mit leckeren Varianten und wie du sie am besten kombinierst: 

• Alfalfa keimt schnell, ist bei Kindern sehr beliebt und eignet sich bestens für Znünibrote, Salat- oder Pastatoppings. 
• Mungbohnen weisen einen hohen Eiweissgehalt auf und eignen sich für Wokgerichte, Frühlingsrollen, Salate und Suppen. 
• Die pikante Kresse wird im Keimgerät am besten mit anderen Samen gemischt, denn ihre Samen kleben stark aneinander beim Aufquellen. In Kombination mit Alfalfa funktioniert Kresse bestens, beliebt ist auch die Aussaat in Erde. 
• Rettichsprossen sind sehr pikant und passen wunderbar zu Käse und Rohschinken. 
• Senf ist reich an natürlichem antibiotischem Senföl, wirkt antioxidantisch und wird gerne mit Alfalfasprossen gemischt.  
• Weizengras ist enzymreich und gut darmverträglich, ideal als Beilage im Salat oder im Smoothie. 
• Der pikante Rucola wird wie Kresse am besten mit Alfalfa gemischt.