Pflegeleichte Kakteen und andere Sukkulenten
Nicht jeder, der Pflanzen liebt, hat automatisch einen grünen Daumen. Zum Glück gibt’s den «Urban Jungle» auch in der pflegeleichten Version. Kakteen und andere Sukkulenten beispielweise sind bereits mit minimaler Pflege zufrieden. Hauptsache sonnig, warm und trocken.
Was ihr braucht
Trockenheitsresistente Alleskönner
Die Sukkulenten, zu denen auch die Kakteen gehören, haben sich besonders gut an karge Klima- und Bodenverhältnisse angepasst und sind in der Lage, grössere Mengen Wasser in ihren Zellen zu speichern. Die lateinische Bezeichnung lautet «sucus», was übersetzt «Saft» oder auch «saftreich» bedeutet. Während Kakteen vor allem auf Wüstenstandorte spezialisiert sind, gehören zu den sukkulenten, also saftreichen, Arten auch zahlreiche Blatt-, Stamm- und Wurzelsukkulenten, die saftig-fleischiges Wasserspeichergewebe ausbilden. Alle Arten haben eines gemeinsam: Sie gehören zu den idealen Pflanzen für alle Menschen, die gelegentlich das Giessen vergessen.
Die Qual der Wahl
Pflanzen auf Terrassen und Balkonen sind oft ganztägig der prallen Hitze ausgesetzt. Während herkömmliche Balkonpflanzen in der Sommerhitze leiden und bis zu zweimal täglich gegossen werden müssen, blühen Kakteen und andere Sukkulenten unter diesen Bedingungen regelrecht auf. Bei der grossen Auswahl an sukkulenten Pflanzen ist es schwierig, sich für eine zu entscheiden. Das muss man auch nicht, denn am schönsten wirken sie in Gruppen arrangiert, wo die Trockenkünstler mit unterschiedlichen Formen, Strukturen und Höhen begeistern.
Das richtige Substrat
Staunässe lässt das empfindliche Pflanzengewebe schnell faulen und endet für die Pflanze meist tödlich. Deshalb benötigen Kakteen und andere Sukkulenten spezielle Kakteenerde. Diese besteht aus einem wasserdurchlässigen, nährstoffarmen Substrat. Unglasierte Tontöpfe mit Wasserabzugslöchern gleichen den Wasserhaushalt optimal aus.
Vorsicht beim Umtopfen!
Beim Umtopfen von Kakteen gilt es einiges zu beachten! Denn die Stacheln pieken ganz ordentlich und hinterlassen oft entzündete Einstichstellen an der Haut. Nicht nur die grossen, deutlich sichtbaren Stacheln schmerzen, weitaus schlimmer sind die kleinen, fast unsichtbaren Stachelhärchen, die beim Hautkontakt abbrechen, in der Haut bleiben und noch viele Tage bei jeder Berührung äusserst unangenehm sind. Beim Umtopfen ist also Vorsicht angebracht und dicke Handschuhe sind Pflicht.
Das Giessen
Gelegentlich einen Giessvorgang zu vergessen, kann Sukkulenten nichts anhaben. Zu viel Nässe hingegen schadet ihnen und lässt das empfindliche Gewebe schnell faulen. Auch wenn die Trockenkünstler viel Wasser speichern, benötigen sie während der Wachstumszeit regelmässige Wassergaben und deutlich mehr, als in der Winterruhe. Mittels Fingerprobe lässt sich die Erdtrockenheit gut feststellen. Je nach Standort und Art können die Giessvorgänge im Sommerhalbjahr sehr unterschiedlich ausfallen. Als Grundsatz gilt: Lieber zweimal zu wenig als einmal zu viel giessen!
Kakteen- und Sukkulentendünger
Sukkulenten brauchen nicht zwingend Dünger. Nährstoffmangel reduziert jedoch deutlich das gesunde Wachstum und die Blühfähigkeit. Kakteendünger sind an die speziellen Bedürfnisse der Wüstenbewohner angepasst. Während der Hauptwachstumszeit von Mai bis August kann dem Giesswasser alle drei bis sechs Wochen Kakteendünger beigemengt werden. Die Nährstoffe werden rasch aufgenommen, das Ergebnis ist ein gesundes Wachstum, festes Gewebe und eine erhöhte Blühfreudigkeit.
Der ideale Standort
Im Frühjahr dürfen Kakteen und andere Sukkulenten nach den Eisheiligen an die Sommerfrische. Um irreparable Verbrennungen durch starke Sonneneinstrahlung zu vermeiden, müssen sie während der ersten Tage an einem schattigen Standort langsam an die Sonne gewöhnt werden. Während des Sommers hingegen benötigen sie einen warmen und regengeschützten Platz mit viel direkter Sonne.