1. Startseite
  2. Der perfekte DIY-Kratzbaum für deinen Stubentiger
Tiere | Alter: 12+ | Dauer: 7h | Julia + Florian

Der perfekte DIY-Kratzbaum für deinen Stubentiger

DIG_KW35-BlogP_Kratzbaum_Header_Desktop_2560x1080px.jpg
5. August 2024

Wir wagen uns an ein neues Heimwerkerabenteuer und bauen unserem Kater einen DIY-Katzenkratzbaum! Mit möglichst einfachen Materialien und einem natürlichen Touch dank organischer Materialien wie Schwemmholz soll der Kratzbaum nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch ansprechend sein. Wir zeigen euch, wie wir vorgegangen sind und wie ihr euren Kratzbaum ganz nach den Vorlieben eures Stubentigers personalisieren könnt.

Und so geht’s

Zunächst einmal müsst ihr herausfinden, an welchen Materialien eure Katze am liebsten kratzt, auf was eure Katze am liebsten liegt und mit was euer Büsi am liebsten spielt. Das ist natürlich bei jeder Mieze ein wenig unterschiedlich und wenn ihr eure Katze noch nicht so lange habt, dann probiert einfach verschiedene Materialien aus und schaut, wie eure Katze darauf reagiert. Da unser Kater Flöckli (so genannt wegen den weissen Flocken im schwarzen Fell) oft draussen ist und gerne an Baumstämmen und Strohmatten seine Krallen wetzt, haben wir beim Bau des Kratzbaums sehr darauf geachtet, dass wir entsprechend passende Materialien wählen.

Bevor wir damit beginnen, den Kratzbaum zu bauen, brauchen wir ein stabiles Grundgerüst – das Material dafür zu finden, ist gar nicht so einfach! Bei einem Spaziergang am See sind wir auf einen wunderschönen und massiven Birken- oder Eichenast gestossen und dachten: «Das ist es, unser Grundgerüst in Form von Schwemmholz!» Das gute Stück ist rund zwei Meter lang und hat circa 25 cm Durchmesser an der dicksten Stelle. Als zusätzliche Stütze haben wir noch ein weiteres Stück mitgenommen, das ein wenig dünner (ca. 8 cm Durchmesser) ist. Da die Hölzer noch leicht feucht waren, haben wir sie danach drei Wochen trocknen lassen. Alternativ kann man Schwemmholz oder Treibholz auch relativ günstig kaufen – man verpasst da zwar die spannende Suche nach dem besten Fund, aber man spart sich dafür die Trocknungszeit.

Schritt 1: Bodenplatte

Wir starten nun mit der Grundplatte. Da diese ruhig etwas dicker sein darf, schneiden wir zunächst zwei Grundplatten in den Massen 40 x 40 cm aus dem Leimholz, die wir danach aufeinanderlegen und zu einer 36 mm dicken Grundplatte zusammenschrauben.

Dafür zeichnen wir uns das Mass auf dem Holz ein und sägen ein Stück zu. Danach feilen wir die Kanten des abgeschnittenen Stücks kurz rundherum ab und legen das Stück bündig auf die restliche Leimholzplatte, sodass wir das zweite Stück direkt anzeichnen können, ohne erneut zu messen. Beide Stücke zugesägt, feilen wir alle Kanten, so dass keine Splitter mehr herausschauen und die Kante schön abgerundet ist. Danach legen wir die beiden Grundplatten bündig aufeinander, fixieren sie mit einer Schraub- oder Einhandzwinge und verschrauben die Platten an der späteren Unterseite mit Senkkopfschrauben (3,5 x 25 mm).

Nun drehen wir das Ganze um, sodass die spätere Oberfläche nach oben zeigt. Dann legen wir ein Stück von der Korkrolle aus, kleben diese auf die Leimholzgrundplatte und schneiden diese bündig mit der Grundplatte ab. Natürlich ist die Korkrolle keine Vorgabe, ihr dürft gerne auch etwas anderes verwenden oder die Grundplatte roh weiterverwenden.

Egal wie ihr euch entscheidet würden wir euch empfehlen, noch die Ecken abzurunden. Da der Kratzbaum, wie zum Beispiel bei uns, später mal im Wohnzimmer stehen soll, möchten wir nicht, dass man sich womöglich den Fuss an der Ecke stösst. Ihr könnt die Ecken mit der Feile leicht abrunden oder mit der Stichsäge einen Radius zusägen.

DIG_KW35-BlogP_Kratzbaum_Step1_Mobile_620x349px.png
DIG_KW35-BlogP_Kratzbaum_Step2_Mobile_620x349px.png
DIG_KW35-BlogP_Kratzbaum_Step3_Mobile_620x349px.png
DIG_KW35-BlogP_Kratzbaum_Step4_Mobile_620x349px.png

Schritt 2: Grundgerüst auf Bodenplatte

Damit das Gewicht möglichst mittig auf der Grundplatte des Kratzbaums verteilt ist, so dass er sicher, stabil und nicht kippgefährdet ist, stellen wir die Grundpfeiler auf die Grundplatte und probieren ein wenig, wie es am besten passt.

Habt ihr die perfekte Position gefunden, in der die Schwemmholzäste gut miteinander im Zusammenspiel sind, zeichnet euch mit Bleistift die Position der Stämme ein. Danach hebt ihr die Holzpfeiler wieder zur Seite und bohrt innerhalb der eingezeichneten Kreise je nach Stammdicke jeweils zwei bis drei Löcher durch die Grundplatte.

Habt ihr das alles so weit, stellt ihr die Grundplatte auf einen Tisch. Dann stellt ihr einen Grundpfeiler darauf und bohrt diesen von der Unterseite der Grundplatte mit 6 x 80 mm Senkkopfschrauben fest an die Platte an. Dasselbe macht ihr nun mit den weiteren Grundpfeilern, bis das Grundgerüst fest steht. Am einfachsten geht es, wenn ihr zusätzlich versucht, die Holzäste miteinander zu verschrauben. So wird das Ganze sofort um einiges stabiler.

DIG_KW35-BlogP_Kratzbaum_Step5_Mobile_620x349px.png
DIG_KW35-BlogP_Kratzbaum_Step6_Mobile_620x349px.png

Schritt 3: Plattformen planen

Um die Plattformen am Katzenkratzbaum vorzubereiten, sollte man schon eine Vorstellung davon haben, auf welchen Höhen die Plattformen gesetzt werden sollen und wie die Katze später dort hinkommen kann. Wir haben uns für zwei grössere Plattformen im oberen Bereich und eine kleine im unteren Bereich, welche eher als Durchgangsplattform dienen soll, entschieden.

Damit die Plattform gerade montiert werden kann und gut hält, sollte sie immer an mehreren Punkten aufliegen. Dafür haben wir den einen Ast auf die Höhe eines zweiten abgeschnitten. Das macht ihr am besten mit einer Wasserwaage oder ihr messt die Höhe vom Boden aus.

Falls es eine Ablage für die Zwischenstockwerke gibt, könnt ihr mit der Säge eine Kante in den Holzstamm sägen. In der Regel reicht hier schon eine Auflagefläche von 2–3 cm. Überlegt euch dabei auch gleich, wie ihr die Treppen anbringen möchtet, und zeichnet euch die zu schneidenden Kanten gleich mit an.
DIG_KW35-BlogP_Kratzbaum_Step7_Mobile_620x349px.png
DIG_KW35-BlogP_Kratzbaum_Step8_Mobile_620x349px.png

Schritt 4: Plattformen und Treppen anbringen

Für die Plattformen und Treppen verwenden wir nun die Reste der Leimholzplatten. Wir schneiden uns zwei circa 6–9 cm breite Streifen für die Treppen ab und haben dann noch genug für die Plattform übrig.

Für die Plattform nehmen wir ein Stück Karton oder ein Blatt Papier und schneiden uns die Form wie eine Schablone zu, damit wir diese danach einfach auf das Holz übertragen und gleich die passende Form zusägen können. So sollte es euch auf Anhieb gelingen, die Plattform passend zu sägen. Die Plattform kann man dann einfach mit 4 x 60 mm Senkkopfschrauben an der gewünschten, im vorherigen Schritt vorbereiteten Stelle befestigen.
DIG_KW35-BlogP_Kratzbaum_Step9_Mobile_620x349px.png
DIG_KW35-BlogP_Kratzbaum_Step10_Mobile_620x349px.png
Die erste Treppe haben wir ebenfalls im vorherigen Schritt eingezeichnet, sodass wir direkt mit dem Zuschneiden beginnen können. Für die Treppenstufen verwenden wir einen Schwemmholzast, von dem wir kleine circa 1–2 cm dicke Teller oder Scheiben abschneiden. Diese legen wir dann flach auf den Holzstreifen und ordnen sie als Treppenstufen an. Die Holzscheiben verschrauben wir von hinten durch den Holzstreifen hindurch, sodass von vorne keine Schrauben sichtbar sind. Dafür verwenden wir die 3,5 x 25 mm Senkkopfschrauben.

Tipp: Für eine «cleane» Optik (sprich, man soll keine Schrauben sehen) überlegt ihr euch am besten zuerst, wie ihr die Treppe an das Grundgerüst schrauben wollt, und versucht, an diesen Stellen Holzscheiben zu platzieren. Diese könnt ihr später einfach von Hand rausschrauben, darunter die Befestigungsschraube setzen und dann wieder anschrauben. So sieht man keine Schraubenköpfe.
DIG_KW35-BlogP_Kratzbaum_Step11_Mobile_620x349px.png
DIG_KW35-BlogP_Kratzbaum_Step12_Mobile_620x349px.png

Schritt 5: Treppenvarianten

Die zweite Treppe zeichnen wir nach dem Einbau der ersten Plattform ein. Da unser Reststreifen etwas zu kurz ist, müssen wir uns was zum Höhenausgleich überlegen. Eine kleine Treppe zur Treppe soll die Lösung sein. 😉 Damit die Treppe etwas natürlicher aussieht, haben wir die Kanten nicht gerade, sondern mit Bögen und Kurven zugeschnitten. Im gleichen Zuge haben wir auch die zwei Treppenstufen zugesägt, sodass wir die Treppe gleich anschrauben können.

Die Treppen könnt ihr nach euren Wünschen und Vorstellungen gestalten. Wir haben uns überlegt, sie noch mit Korkrolle zu überziehen und mit kleinen Aststückchen Treppenstufen anzubringen.
DIG_KW35-BlogP_Kratzbaum_Step13_Mobile_620x349px.png
DIG_KW35-BlogP_Kratzbaum_Step14_Mobile_620x349px.png

Schritt 6: Schlafplätze

Als oberste zwei Plattformen haben wir uns für ein Rindenbrett und eine Pflanzenschale aus Rattan entschieden. Da die Pflanzenschale eigentlich ein Übertopf und deshalb noch mit Plastik ausgekleidet ist, müssen wir diesen zuerst entfernen. Dafür schneiden wir einfach die Schnur durch und lösen den Plastik heraus. Die Plattformen schrauben wir nun von oben auf die in Schritt 3 vorbereiteten Stellen an. Damit die Rattanschale besser verschraubt werden kann, machen wir eine U-Scheibe unter die Schraube, damit sie mehr Auflagefläche bekommt. Damit die Schrauben später nicht sichtbar sind, kleben wir nochmals Korkrolle auf das Rindenbrett. Da in die Pflanzenschale später ein Kissen kommt, verzichten wir auf das Verstecken von Schraubenköpfen, da man diese im fertigen Zustand nicht sehen wird.
DIG_KW35-BlogP_Kratzbaum_Step15_Mobile_620x349px.png
DIG_KW35-BlogP_Kratzbaum_Step16_Mobile_620x349px.png
So weit, so gut, wir sind schon fast am Ende! Es fehlt noch etwas, um die Krallen zu wetzen, und ein Spielzeug, damit unserem Stubentiger auch nicht gleich langweilig wird. Da unsere Katze unseren alten Kokosteppich geliebt hat, haben wir uns für eine Fussmatte aus Kokos entschieden und verwenden diese als Kratzvorrichtung. Das geht ganz einfach! Ihr schraubt die Fussmatte in der gewünschten Höhe mit Holzschrauben an, schneidet die Überlänge mit dem Cuttermesser durch und schraubt alles gut fest.

Für weitere Kratzstellen verwenden wir etwas dickeres Kokosgarn und wickeln es an diversen Stellen um die Äste. Tipp: Falls ihr noch sichtbare Schraubenköpfe habt, könnt ihr diese gut unter dem Kokosgarn verstecken.

Zu guter Letzt haben wir noch ein paar Federn und ein Katzenspielzeug an zwei Schnüren befestigt und an für die Katze gut zugänglichen Stellen angebracht. Mit dem Lieblingskissen unseres Katers und ein paar Korkbuchstaben zum Ankleben haben wir das Ganze dann noch vervollständigt.
DIG_KW35-BlogP_Kratzbaum_Step17_Mobile_620x349px.png
DIG_KW35-BlogP_Kratzbaum_Step18_Mobile_620x349px.png
DIG_KW35-BlogP_Kratzbaum_Step19_Mobile_620x349px.png
DIG_KW35-BlogP_Kratzbaum_Step20_Mobile_620x349px.png
Und fertig ist der perfekte DIY-Katzenkratzbaum! Wir hoffen, wir konnten euch eine Inspiration geben, wie man einen DIY-Katzenkratzbaum baut und mit einfachen Mitteln in ein tolles, für euren Stubentiger massgeschneidertes Spiel-, Kratz- und Klettererlebnis verwandelt. Wir finden unseren Kratzbaum auf jeden Fall sehr gelungen und hoffen, dass unser Kater Flöckli das auch so sieht.

Tipp: Damit sich eure Katze schneller für den Kratzbaum interessiert und neugierig wird, was da Neues im Wohnzimmer steht, könnt ihr den ganzen Kratzbaum mit einem Katzenminzespray besprühen. Katzen lieben diesen Geruch und werden so schneller auf den Kratzbaum aufmerksam.

Wir versuchen jetzt mal, unserem Kater den neuen Kratzbaum vorzustellen, vielleicht wird es ja Liebe auf den ersten Blick! Viel Freude beim Bau eures eigenen DIY-Katzenkratzbaums!