Fünf Zero Sunlight Pflanzen für dunkle Räume
Der Trend zu einem grünen Zuhause mit vielen Zimmerpflanzen ist und bleibt ungebrochen. Oft ist es aber nicht leicht, genügend helle Standorte für unsere grünen Freunde zu finden. Glücklicherweise gibt es Zimmerpflanzen, die sich mit wenig Tageslicht begnügen und so auch ein schattiges Zuhause aufpeppen können. Ich zeige dir die geeigneten Sorten und was es bei deren Pflege zu beachten gilt.
Was du brauchst
Basiswissen
Komplett ohne Licht überleben Zero Sunlight Pflanzen zwar nicht, sie stellen aber nur sehr geringe Ansprüche an die Lichtverhältnisse, sind äusserst pflegeleicht und gedeihen eben auch in eher dunklen Räumen. In ihrer heimischen Umgebung wachsen die schattenliebenden Pflanzen meist im dichten Unterholz der Wälder und entwickeln grosse, dicke, dunkelgrüne Blätter, um das spärliche Licht einzufangen. Direkte Sonne kann zu Sonnenbrand und fahlen Blättern führen.
Top 5 der pflegeleichtesten Zimmerpflanzen bei wenig Licht
Efeutute (Epipremnum)
In ihrer Heimat, den tropischen und subtropischen Gebieten Asiens und Ozeaniens, berankt die Efeutute meterhohe Bäume. Ob als hängende Ampelpflanze oder kletternd an einem Moosstab befestigt – die Efeutute gehört mitunter zu den pflegeleichtesten Zimmerpflanzen überhaupt. Ihre herzförmigen Blätter können je nach Sorte gefleckt, gestreift, grün oder gelb erscheinen. Je dunkler die Efeutute steht, desto mehr verblassen besonders die panaschierten, oder mehrfarbigen, Sorten. Die gewöhnlichen, grün gesprenkelten Efeututen eignen sich mit ihren dunklen Blättern am besten für schattige Plätzchen. Die weissgrüne Sorte «Epipremnum aureum N’Joy» braucht hingegen einen etwas helleren Platz, beispielsweise an einem Nordfenster.
Bei guter Pflege kann die Efeutute bis zu 10 m lange Ranken bilden. Aus Platzgründen und um sie buschig und kompakt zu halten, schneide ich die überlangen Ranken regelmässig ab. Daraus ziehe ich Stecklinge, die ich im Wasserglas bewurzeln lasse und dann an Freunde als Mitbringsel verschenke. Die langen Ranken der Efeutute eignen sich aber auch wunderbar zum Begrünen von Regalen und Schränken. Oder aber man lässt die Ranken der Kletterpflanze mit Hilfe eines Moosstabs in die Höhe wachsen.
Efeututen mögen gerne eine hohe Luftfeuchtigkeit, wie sie zum Beispiel im Badezimmer vorherrscht. Die Pflanzen gedeihen aber auch an jedem anderen Ort. Sollte die Luft zu trocken sein, zeigt sich das anhand brauner, vertrockneter Blattspitzen. Gerade im Winter sollten Efeututen nicht direkt an der Heizung stehen.
Kentiapalme (Howea Kentia)
Schlichte, exotische Eleganz, breite leicht überhängende Wedel und Pflegeleichtigkeit zeichnen die Kentiapalme aus. Die aus Ozeanien stammende Palme mag kein direktes Sonnenlicht und gedeiht am besten an einem halbschattigen Standort. Wenn es zu dunkel ist, reduziert sich allerdings das Wachstum neuer Triebe stark. Die Palme sollte dann an einen etwas helleren Standort gerückt werden. Das gilt übrigens für alle hier genannten Zimmerpflanzen.
Die Kentiapalme benötigt nicht viel Wasser, mag aber dafür eine hohe Luftfeuchtigkeit. Gegossen wird also nur dann, wenn die Erde gut abgetrocknet ist. Gelegentlich trocknen einzelne Wedel ein, diese kannst du direkt an der Basis entfernen. Staubige Blätter können unter der Dusche abgespült werden oder aber du besprühst die Pflanze gelegentlich mit Wasser. Die Kentiapalme wird es dir danken.
Während des Wachstums im Frühling und Sommer wird ein Mal pro Woche gedüngt. In der dunklen Jahreszeit wird weniger gegossen und das Düngen ganz eingestellt. Achte darauf, dass die Wurzeln im Winter nicht austrocknen.
Monstera deliciosa / Monstera «Monkey Leaf»
Das Fensterblatt (Monstera) ist die Trendpflanze schlechthin. Die Pflanze gehört zur Familie der Aronstabgewächse und klettert in den Regenwäldern meterhoch an Bäumen empor. Ihre dunkelgrünen, am Blattrand geschlitzten Blätter wirken einzigartig und hauchen dem Wohnraum Exotik ein. Die Monstera wird an einem Moosstab befestigt verkauft. Neue und hängende Triebe können laufend an diesem befestigt werden, überlange Ranken dürfen auch etwas eingekürzt werden. Bei älteren Exemplaren bilden sich oft meterlange Luftwurzeln. Gesunde Luftwurzeln sollte man nicht abschneiden, denn dadurch verliert die Monstera an Kraft. Du kannst sie aber ringförmig auf die Erde legen oder im Übertopf «verstecken».
Mit den Jahren nimmt die Monstera eine stattliche Grösse an. Sobald der Topf stark durchwurzelt ist, wird es Zeit fürs Umtopfen. Die langen Ranken werden vorsichtig vom alten Moosstab getrennt und geordnet auf den Boden gelegt. Der Wurzelballen wird etwas aufgelockert, die alte Erde vorsichtig abgeschüttelt und in einen grösseren Topf mit frischer Erde gepflanzt. Je nach Grösse der Pflanze ist beim Umtopfen auch ein grösserer Moosstab nötig, um das Gewicht der oberirdischen Triebe zu halten. Ein schwerer, standfester Topf ist in jedem Fall empfehlenswert. Bei sehr alten, riesigen Exemplaren entfällt das Umtopfen. Stattdessen wird einmal jährlich im Frühjahr die oberste Erdschicht entfernt (am besten mit einer Gabel auflockern) und mit frischer Grünpflanzenerde aufgefüllt.
Wer wenig Platz hat, greift auf die kleinerbleibenden Arten wie die Monstera «Monkey Leaf» (unten im Bild) zurück. Die Blätter bleiben deutlich kleiner und weisen ihre attraktiven Löcher in der Blattmitte auf. Diese Art eignet sich auch als Hängepflanze.
Yuccapalme (Yucca elephantipes)
Ein Klassiker der 80er Jahre feiert sein Revival. Die Yuccapalme ist nicht im eigentlichen Sinn eine Palme, sondern eine Riesen-Palmlilie. Ihr Name hat sich aufgrund ihres palmenartigen Blattschopfes eingebürgert. Die Yucca ist sehr wuchsfreudig und eignet sich gut als Zimmerpflanze für Einsteiger. Meist werden mehrstämmige Pflanzen mit Blattwedel in unterschiedlichen Höhen angeboten. Die Blattränder sind rau und scharfkantig, die Blattspitzen haben am Ende einen Stachel. Ein Standort in einer ruhigen Ecke eignet sich also besser als ein stark frequentierter Bereich.
Die Yucca ist in heissen und trockenen Regionen Mexikos und Mittelamerikas heimisch und benötigt daher nur wenig Wasser. Im Sommer wird ca. ein Mal pro Woche gegossen, von Mai bis September wird dem Giesswasser Zimmerpflanzendünger beigemischt. Das Substrat darf nie dauerhaft feucht sein, denn Staunässe lässt die Wurzeln und das Gewebe faulen. Lieber giesst man seltener, dafür durchdringend und grosszügig. Überschüssiges Wasser wird im Übertopf gesammelt und eine halbe Stunde nach dem Giessvorgang entleert. Im Winter wird seltener gegossen und das Düngen eingestellt.
Wenn die Yucca an die Zimmerdecke stösst, wachsen die neuen Triebe sparrig und flach der Zimmerdecke entlang weiter. Viele entsorgen oder verschenken dann leider ihre Pflanzen. Wusstest du, dass die Stämme einfach auf die gewünschte Höhe gekürzt werden können? Am besten eignet sich dazu das Frühjahr kurz vor Wachstumsbeginn. Nach dem beherzten Rückschnitt bekommt die Yucca frische Erde. Das Giessen muss nun deutlich reduziert werden, da die Blattverdunstung fehlt. Wenige Wochen nach dem Schnitt entwickeln sich am Kopfende bereits neue, frischgrüne Triebe. Der Rückschnitt einer mehrstämmigen Yucca kann gestaffelt erfolgen, damit sie nicht ganz blattlos dasteht.
Glücksfeder (Zamioculcas)
Was für ein komplizierter Name für eine der unkompliziertesten Pflanzen, die es gibt. Die Zamioculcas gedeiht selbst dort, wo andere Pflanzen eingehen, und selbst die unbegabtesten Menschen ohne grünen Daumen kriegen sie fast nicht kaputt.
Die richtige Pflege
Standort
Man könnte meinen, Zero Sunlight Zimmerpflanzen brauchen überhaupt kein Licht; dem ist aber nicht so. Der optimale Standort für solche Pflanzen sollte halbschattig sein, das ergibt sich oft durch die Lage des Zimmers. In einem Nordzimmer kann die Zimmerpflanze gerne etwas näher am Fenster stehen, in einem nach Süden ausgerichteten Wohnraum darf die Entfernung deutlich grösser sein. Gerade Pflanzen mit tropischer oder subtropischer Herkunft schätzen zudem eine hohe Luftfeuchtigkeit. Stelle diese Arten auf keinen Fall an die Heizung. Probier’s lieber mit einem schönen Plätzchen im Badezimmer.
Substrat
Die torffreie Grünpflanzen- und Palmenerde von Compo Sana ist für alle Grünpflanzen, Palmen und Farne geeignet und bietet ideale Voraussetzungen für gesundes Wachstum.
Seramis ist ein durchlässiges, wasserspeicherndes Pflanzgranulat aus porösen Tonkörnchen und kann als Erdersatz oder als Zusatz zusammen mit Zimmerpflanzenerde verwendet werden. Seramis-Substrat speichert grosse Wassermengen und gibt diese langsam und gleichmässig an die Pflanze ab. Auch ein Befall mit der lästigen Trauermücke kann damit vermieden werden.
Seramis kann beim Umtopfen direkt hinzugefügt werden. Dabei wird ein Drittel des neuen Topfes mit Seramis befüllt, der Erdballen eingesetzt und die Ränder mit Seramis aufgefüllt.
Dazu wird ein Giessanzeiger eingesetzt, der bis zum unteren Rand des Anzeigefeldes in den Wurzelballen gesteckt wird. Die optimale Giessmenge beträgt ca. ein Viertel des Topfvolumens. Solange die Anzeige blau ist, ist genügend Wasser vorhanden. Wird die Anzeige rot, muss gegossen werden.
Aufbaukur + Blattglanzmittel
Geschwächten Grünpflanzen kann eine Grünpflanzen-Aufbaukur wieder zu kräftigen, sattgrünen Blättern verhelfen. Diese gibt es als praktische Ampullen. Die Spitze der Ampulle wird abgeschnitten und kopfüber ins Substrat gesteckt. Die Nährstoffe werden dosiert an die Pflanze abgegeben, um sie nachhaltig zu revitalisieren und zu stärken. Während den darauffolgenden 4 Wochen wird nicht gedüngt.
Als Ergänzung kann ein Blattglanzspray verwendet werden. Dieser ist für viele Zimmerpflanzen geeignet. Vorsicht gilt bei behaarten oder weichen Blättern, denn diese vertragen Blattglanzsprays nicht. Bei Sukkulenten, Kakteen, Farnen, Yuccas, Kentiapalmen, Dracaenas und Usambaraveilchen sollte der Spray also nicht angewendet werden. Mein Tipp: Gönne deinen Pflanzen ganz einfach gelegentlich eine Dusche, damit sie wieder staubbefreit glänzen.
Ein Leben ohne Zimmerpflanzen kann ich mir nicht vorstellen, sie peppen jeden Raum auf und die unterschiedlichen Farben und Formen faszinieren mich immer wieder aufs Neue. Welche Zimmerpflanzen sind deine insgeheimen Lieblinge?