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Das perfekte Hochbeet anlegen: Tipps für eine erfolgreiche Ernte ohne eigenen Garten

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4. Februar 2022

Gemüse, Kräuter und Salate können auch ohne eigenen Garten kultiviert werden. Ein Hochbeet anzulegen und richtig zu bepflanzen, ist keine Hexerei. Damit die Ernte auch ein voller Erfolg wird, sollten Hobbygärtner*innen jedoch einige Regeln beachten.

Was muss ich vor dem Kauf beachten?

Vor der Planungs- und Aufbauphase muss zunächst bestimmt werden, wo das Beet stehen wird. Ob im Garten mit direktem Erdkontakt oder auf einer Terrasse oder einem Balkon ohne direkten Erdkontakt – der richtige Aufbau sowie eine gut besonnte Lage sind entscheidend.

Wann ist der beste Zeitpunkt, um ein Hochbeet anzulegen?

Ein Hochbeet wird idealerweise im Frühjahr angelegt. Doch auch im Herbst ist eine Bepflanzung sinnvoll, da Sie dann genügend Füllmaterial in Form von Gartenabfällen und Kompost zur Verfügung haben werden.


Wie befülle ich mein Hochbeet richtig?

Bei der Befüllung des Hochbeetes wird unterschiedlich vorgegangen. Entscheidend dabei ist, ob das Hochbeet ohne durchgängigen Boden konstruiert ist und somit in direkten Bodenkontakt steht oder die Anfertigung einen Boden enthält und daher kein direkter Bodenkontakt stattfindet. Nachfolgend werden beide Varianten genau erklärt:

Hochbeet ohne durchgängigen Boden/in direktem Bodenkontakt

Nebst einer Befüllung mit Materialien aus der Natur (Äste, Strauchabfälle, Küchenkompost, etc.) ist es auch möglich, abgepackte Produkte aus dem Do it + Garden Sortiment einzusetzen. Handelt es sich um ein Holz-Hochbeet, wird für eine längere Lebensdauer des Holzes empfohlen, das Hochbeet nicht direkt auf die Erde zu platzieren. Am besten vorab eine Vertiefung (20 – 30 cm) in der Erde ausheben, welche ca. 5 cm mehr Umfang hat als das Hochbeet. Anschliessend die Grube mit Kies füllen.

Damit sich Wühlmäuse, Maulwürfe und Co. nicht am selbst gezogenen Gemüse bedienen, sollte vor dem Befüllen der Boden mit einem Mausgitter ausgelegt werden. Die Holz-Innenwände schützt man erfolgreich vor Nässe, indem man eine Noppenfolie antackert.

Die Reihenfolge der Füllmaterialien entnehmen Sie den folgenden Tabellen (chronologische Aufzählung, oberstes Füllmaterial wird zuerst eingefüllt).

Bodennahe Schicht

ca. 25 cm

Torfersatz und Gartenmulch

Häckselgut Schicht

ca. 10 cm

Holzschnitzel

Dung Schicht oder grober Kompost

ca. 20 cm

Gartenkompost

Gartenerde

ca. 20 cm

Hochbeet- und Gemüseerde oder Universalerde
Optional: Aussaat- und Kräutererde

Alternativ: Befüllung mit Materialien aus der Natur

Bodennahe Schicht ca. 25 cm Äste, Zweige, Laub, Strauchabfälle, Wurzelstöcke, die mit etwas Erde bedeckt werden
Häckselgut Schicht ca. 10-15 cm Dünne Äste, klein geschittenes Holz, unbedruckter Karton (die Verrotung wird damit beschleunigt)
Dung Schicht oder grober Kompost ca. 10-15 cm Verrotteter Stallmist oder Dung (vor allem von Pferden) können in dieser Schicht gute Ergebnisse erzielen. Wahlweise können Sie diese Schicht auch mit grobem Kompost ersetzen.
Grobkompost, Erde ca. 20 cm Eine Mischung aus grobem Küchenkompost und Erde ergibt die folgende Schicht.
Gartenerde Randvoll auffüllen Die letzte Schicht besteht aus nährstoffreicher Erde, die man bis zum Beetrand oder wenige Zentimeter darunter auffüllen kann.

Hochbeet ohne direkten Bodenkontakt

Hochbeet mit Kräutern

Sowohl bei der Befüllung im Herbst wie auch im Frühjahr ist ein guter Wasserabzug für den Erfolg des Naschgartens unabdingbar. Dies geschieht am einfachsten mit leichtem, formstabilen Blähton, das je nach Beethöhe 1/4 bis 1/3 der Füllhöhe ausmacht. Ein Trennvlies über dem Blähton verhindert, dass die Erde beim Giessen in die Drainageschicht sickert. Eine Schicht Gartenkompost oder Komposterde erzeugt Verrottungswärme durch den organischen Schichtaufbau und dient dem Gemüse als Wachstums-Pusher.

Eine Universal- oder Gemüseerde bildet eine weitere Schicht und kann mit etwas Aussaat- und Kräutererde ergänzt werden. Somit schaffen Sie optimale Bedingungen für Ihre Setzlinge. Organischer Bio-Universaldünger 1x wöchentlich im Giesswasser verleiht ihrem Gemüse schnelles Wachstum und fügt alle Nährstoffe zu, die für eine Anbau-Saison benötigt wird. Die Erde in Balkonhochbeeten ohne direkten Bodenkontakt ist schneller erschöpft. Sie sollte jedes Jahr zumindest teilweise erneuert werden.


Womit soll ich mein Hochbeet bepflanzen?

Hochbeete werden überwiegend als Gemüsebeete verwendet, versprechen die guten Bodenbedingungen doch einen optimalen Ernteerfolg. Legen Sie Mischkulturen an und kombinieren dabei hohe und niedrige Pflanzen so, dass sie sich nicht gegenseitig beschatten. Ein Garten-Hochbeet fällt in der Regel grösser aus als ein Balkonhochbeet, weshalb hier mit vielen Gemüsesorten experimentiert werden kann.

Starkzehrer wie Kohl oder Kartoffeln beanspruchen viel Platz und haben eine lange Wachstumszeit bei eher geringem Ertrag auf beschränkten Raum. Schnellwachsende Gemüsesorten wie verschiedene Salate, Radieschen, Zwiebeln, Spinat, Tomaten, Karotten oder Erdbeeren garantieren einen schnellen Erfolg und sehen zudem sehr schön aus.

Ein Hochbeet wird Sie zwar als Selbstversorger nicht vollständig ernähren, aber die unbeschreibliche Freude am selbstgezogenen Gemüse steht im Vordergrund. Pflanzen Sie an, was Sie und Ihre Familie besonders gerne mögen.

Auch Peter Lippus, eidg. Dipl. Gärtnermeister, weiss wie ein Hochbeet richtig bepflanzt wird und worauf beim Einkaufen geachtet werden muss. Hier geht es zu seinen Tipps und Tricks!


Wann wird ausgesät, gepflanzt und geerntet?

Wer das erste Mal Gemüse im Hochbeet zieht, sollte sich am folgenden 5-Jahres-Plan orientieren:

Im 1. Jahr werden zunächst die sogenannten Starkzehrer wie Kohl, Zwiebeln, Gurken, Tomaten, Karotten oder Lauch angebaut. Dabei handelt es sich um Pflanzen mit einem hohen Nährstoffbedarf, die jetzt besonders gut versorgt werden, weil die Konzentration an Nährstoffen in der frischen Erde noch sehr hoch ist.

Im 2. und 3. Jahr sind die Mittelzehrer an der Reihe, zu denen zum Beispiel Spinat, Rettich, Dill und Kartoffeln gehören.

Im 4. und 5. Jahr schliesslich werden Schwachzehrer wie Rosenkohl, Weisskohl, Salat, Blumenkohl oder Bohnen gepflanzt.

Nach 5 Jahren sind die Nährstoffe in der Regel aufgebraucht, und die Erde sollte einmal komplett ausgetauscht werden. Die alte Erde kann dann als Humus weiterverwendet werden. Im Herbst empfiehlt sich ausserdem eine Verbesserung des Bodens durch Gründünger.

Bereits ab Mitte März können die ersten Kohlrabi und Salate ausgepflanzt werden. Die empfindlichen Setzlinge werden zunächst noch nachts mit einem Vlies abgedeckt. Mit etwas Glück kann der erste Salat bereits Ende April geerntet werden.

Wann im Jahr Sie Ihr Hochbeet am besten mit welchem Gemüse bepflanzen, entnehmen Sie der folgenden Tabelle.

Gemüse

Aussaat/Auspflanzen

Erntezeit

Blumenkohl Jungpflanzen ab Mitte April 8 bis 12 Wochen nach der Pflanzung (benötigt viel Wasser)
Brokkoli Ab Februar im Warmen vorkeimen lassen/Auspflanzen ab März, April 90 Tage nach der Aussaat, wenn die Blütenköpfe schon gross, aber noch geschlossen sind.
Buschbohnen Aussaat Anfang Mai 2 bis 3 Monate nach Aussaat
Erbsen März bis Juli (Bodentemperatur ab 8 Grad) Nach 3 bis 4 Monaten (wenn Sie die Samen in den Hülsen fühlen können).
Schnittsalate "Baby Leaf" Aussaat ab März bis September Etwa 8 bis 10 Wochen später. Frostbeständig, deshalb Ernte auch im Winter möglich.
Nüsslisalat Juli bis September Etwa 8 bis 10 Wochen später. Frostbeständig, deshalb Ernte auch im Winter möglich.
Grünkohl Mitte Juli bis Anfang August Frühe Sorten ab September. Frostbeständig, deshalb Ernte auch im Winter möglich.
Karotten März bis Juni Je nach Sorte etwa 4 bis 7 Wochen nach Aussaat.
Kartoffeln Im Warmen vorkeimen lassen / Auspflanzen von April bis Mai Ernte nach ca. 100 Tagen sortenabhängig ab September bis Oktober
Kopfsalat Zwischen März und Mai Nach etwa 10 Wochen
Radieschen/Rettiche Zwischen März und September Nach etwa 4 bis 6 Wochen, solange die Knollen noch klein sind.
Randen Aussaat direkt ins Beet ab Mitte April gekaufte Setzlinge zwischen März und August gekaufte Setzlinge zwischen März und August
Blattspinat Aussaat ab Ende Februar Je nach Sorte 10 bis 12 Wochen
Tomaten Aussaat ab März, im Warmen vorkeimen lassen / Auspflanzung erst nach den Eisheiligen Mitte Mai Ernte August bis September
Steckzwiebeln Pflanzung zwischen Februar und April Ernte laufend oder ab August zur Lagerung bei trockenem Wetter ernten
Verschiedene Kräuter, Petersilie, Schnittlauch, Thymian, Oregano, Salbei, Rosmarin Pflanzung ab Ende April Basilikum erst ab Mitte Mai auspflanzen Laufend

 

Tipp: Pflanzen Sie zwischen die Gemüsereihen bunte, essbare Blumen als Farbtupfer. Essbare Blütenmischungen können direkt ins Hochbeet gesät werden und bereichern ihre Salate farblich wie geschmacklich. Achten sie auf eher niedrig wachsende oder herunterhängende Sorten wie Kapuzinerkresse oder ziehen Sie diese in einem eigenen Topf an.

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Gemeinsam geht‘s besser

Viele Aspekte der Gartengestaltung und des Gartenbaus sind zeitintensiv und mit Arbeitsaufwand verbunden. Gerade wenn es um das Anlegen oder die Befüllung eines neuen Hochbeets geht. Gemeinsames Arbeiten vor allem bei grösseren Projekten ist deshalb von Vorteil. Machen Sie doch ein Familienprojekt daraus. Oder laden Sie Ihre Freunde im Gegenzug für ihre Hilfe zu einer Grillparty ein und geniessen Sie zusammen das selbst gezogene Gemüse. Auch gegenseitiges Aushelfen unter Nachbarn kann sehr effizient sein. Denn gemeinsam geht’s besser!

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