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Wohnen + Heimwerken | Alter: 12+ | Dauer: 5h | Julia + Florian

DIY-Sichtschutz mit Stil

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14. Mai 2024

Kaum lässt sich der Frühling auch nur ansatzweise erahnen, wird der Balkon wieder zu unserem Lieblingsort, der sich immer ein wenig wie Urlaub anfühlt. Unser Balkon hat nur einen Haken: Wirklich viel Privatsphäre haben wir dort leider nicht. Deshalb haben wir uns für diesen Frühling einen individuellen Sichtschutz gebaut.

Wir freuen uns darauf, die ersten Sonnenstrahlen auf unserem Balkon einzufangen. Und zwar unbeobachtet! Ein Sichtschutz muss her, der unseren Anforderungen gerecht wird: Uns ist wichtig, dass dieser flexibel ist und einfach entfernt oder bewegt werden kann, beispielsweise bei einem Unwetter. Zudem muss er auch optisch etwas hergeben. 

Und so geht’s 

Schritt 1: Vorbereitungen 

Unser DIY-Sichtschutz besteht aus drei Rahmen, die mit Scharnieren miteinander verbunden werden. So steht der Sichtschutz stabil und kann je nach Gegebenheit individuell positioniert werden. Wir bauen als erstes die Rahmen. Für alle drei Rahmen benötigen wir insgesamt 6 lange Holzlatten für die Vertikale und 6 kurze für die Horizontale. Die langen Holzlatten haben wir auf 180 cm zugeschnitten und die kurzen auf 30 cm. Natürlich dürft ihr die Höhe und Breite auch anders wählen, bedenkt dabei aber: Desto höher und schmaler, umso wackeliger kann das Ganze werden! 

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Sind alle Teile zugeschnitten, zeichnen wir die Bohrlöcher ein. Jeweils am Ende der langen Holzlatten bohren wir zwei 5 mm breite Durchgangslöcher, wo wir später die Holzschrauben durchstecken können. Der Abstand der zwei Löcher sollte etwa 25 mm betragen und sie sollten mindestens 10 mm vom Rand entfernt gesetzt werden, damit das Holz sich nicht spaltet. 
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Habt ihr die insgesamt 24 Löcher (6 lange Latten mit je 4 Löchern) gebohrt, haltet ihr nun die kurzen Holzlatten im 90 Grad Winkel an die lange Holzlatte und markiert durch die bereits gebohrten Löcher mit einem 4 mm Bohrer die Gegenseite an. Damit wir nach der Lackierung noch wissen, welche 4 Stücke zusammengehören, haben wir einem spitzigen Bohrer jeweils die gleiche Zahl auf dem langen und dem kurzen Holzstück eingeritzt. 
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Haben wir alle Löcher markiert, bohren wir bei allen Markierungen mit einem 3 mm Bohrer ein ca. 25 mm tiefes Loch. Diese Vorbohrungen dienen dazu, dass später, wenn wir den ganzen Rahmen verschrauben, nicht die Gefahr besteht, dass sich die Holzlatten spalten. Sind alle Löcher gebohrt, können wir nun alles noch sauber verschleifen und dafür sorgen, dass keine Spriessen mehr vorhanden sind. 

Vor dem Grundieren werden die Holzlatten mit einem feuchten Tuch gründlich gereinigt. So wird verhindert, dass sich noch Staub auf den zu lackierenden Flächen befindet und gewährleistet, dass die Oberflächen sauber für die Grundierung sind. 

Schritt 2: Farbe 

Der Anstrich erfolgt in zwei Schritten: Zuerst grundieren wir die Holzlatten mit einer Schutzglasur und versiegeln damit die Poren, damit die Holzlatten kein Wasser mehr aufsaugen. Tragt ruhig genug von der Schutzlasur auf, damit macht ihr das Holz witterungsbeständiger. Da die Lasur wie ein öliger Film ist, gibt es dafür extra einen Lasurpinsel. Herkömmliche Lackpinsel eignen sich nur bedingt für Lasuren. 

Nach etwa 1 Stunde Trocknungszeit folgt der zweite Schritt, der Anstrich mit der Holzlackierung. Dafür haben wir uns mit Nostalgic Green von VECTR eine coole Shabby Chic-Farbe ausgesucht. Wir haben zudem eine Vorstreichfarbe verwendet. Das muss jedoch nicht sein. Da wir das Holz vorgängig mit einer Schutzgrundierung behandelt haben, ist das Holz bereits genügend geschützt. Passt auf, dass die Kanten schön sauber verstrichen sind. Der zweite Anstrich trocknet etwas schneller. Wir empfehlen jedoch, die Holzlatten ausreichend lange trocknen zu lassen. Die Mindesttrocknungszeit beträgt ungefähr 45 Minuten. 

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Schritt 3: Rahmen 

Wir nehmen nun die 4 jeweils zusammengehörenden Holzlatten, legen diese auf dem Boden aus und bilden einen Rahmen daraus. 

Nun verschrauben wir die drei Rahmen mit den 5×80 mm Universalschrauben. Falls ihr keine Senkung machen könnt, verwendet ihr unter dem Schraubenkopf eine M6 Karosseriescheibe. Diese verteilt die Kraft auf eine grössere Fläche und verhindert das Spalten des Holzes. Stellt den Akkubohrer nicht zu stark ein. Wir haben unseren Akkuschrauber auf die Drehmoment-Stufe 10 eingestellt. Wenn das Drehmoment zu hoch gewählt wird, kann es passieren, dass die Schraube durchdreht und dadurch nicht mehr gut hält – oder dass sie sich zu weit in das Holz «frisst». Schraubt deshalb mit Gefühl und achtet auf den Widerstand der Schraube. 

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Nachdem wir alle 3 Rahmen erfolgreich aufgebaut haben, schlagen wir auf der Rahmen-Rückseite Nägel (Dachpappelstifte) mit einem Abstand von je 8 cm ein, in den kurzen Seiten alle 4 cm. Die Nägel sollten dabei etwas mehr als bis zur Hälfte im Holz stecken. 
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Schritt 4: Sichtschutz 

Nun dürft ihr euer eigenes Muster kreieren! Nehmt dafür die Naturfaserschnur und macht damit einen Knoten um denjenigen Nagel, von dem aus ihr starten möchtet. Nun könnt ihr die Schnur kreuz und quer (oder in einem bestimmten Muster) hin und her und hoch und runterziehen. Wickelt dafür bei jedem Nagel die Schnur um den Kopf und zieht die Schnur fest. Mit der Zeit ergibt sich dann ein tolles Muster, das ihr jederzeit individuell umgestalten könnt. Natürlich könnt ihr auch andere Schnüre und verwenden, jedoch sollten diese aus witterungsbeständigem Material sein. 

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Sind alle 3 Kunstwerke vollendet, müssen die Rahmen nur noch mithilfe von Scharnieren miteinander verbunden werden. Dafür legen wir die Rahmen nebeneinander auf den Boden und schrauben je ein Scharnier oben und unten an die Rahmen und verbinden diese miteinander. Achtet darauf, dass die Holzrahmen jeweils ca. 5 – 10 mm Abstand zueinander haben damit die Scharniere gut beweglich bleiben. 
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Wir haben unseren Sichtschutz zusätzlich nach unserem Geschmack dekoriert. Durch die vielen Fäden sind den Dekorationsmöglichkeiten fast keine Grenzen gesetzt. Jetzt wird es Zeit für gemütliche Abende auf dem Balkon – mit ein wenig mehr Privatsphäre. Die Nachbarn werden in Zukunft nur noch unseren selbstgebauten Sichtschutz bestaunen können. 

Wir sind gespannt auf eure DIY-Sichtschütze und Dekoideen. Viel Spass beim Werkeln!