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Spielen mit meinem Hund: Tipps für eine gesunde und lebhafte Interaktion

Spielen mit Hund
3. Februar 2023

Wie sollte ich mit meinem Hund spielen? Was kann ich tun, wenn er zu viel Energie hat und was, wenn er kein Interesse zeigt? Und fördere ich mit dem Spielen Aggressionen und den Jagdinstinkt? Wir haben für Sie die wichtigsten Fragen beantwortet.

Wieso sollte ich mit meinem Hund spielen?

Beim Spielen mit dem Hund stehen vor allem folgende Ziele im Vordergrund:

  • Stärken der Bindung für optimalen Zusammenhalt
  • Gegenseitiges Beobachten und Kennenlernen
  • Bessere Kommunikation
  • Gegenseitiger Respekt

Dabei kann es vorkommen, dass der Hund entweder grob ist und «zu viel Energie hat» oder – im Gegenteil – gar nicht erst auf die Spielversuche eingeht und Desinteresse zeigt. 
Bevor wir zu den wichtigsten Tipps kommen, ist vor allem eines wichtig: Geben Sie trotz allfälligen Anfangsproblemen das Spielen nicht auf. Gerade übermotivierte Vierbeiner oder solche mit einem starken Beutetrieb brauchen dies, um sich auszutoben und den Respekt für sein Gegenüber zu erlernen und zu erhalten. 

 

Ihr Hund hat zu viel Energie? Darauf sollten Sie achten

  • Nicht in die Defensive gehen: Behalten Sie Ruhe, Konzentration und eine gute Körperhaltung. 
  • Spielzeug nicht wegziehen. Dies würde die Hektik nur noch mehr fördern.
  • Der Mensch muss die Kontrolle über die «Spielregeln» behalten.
  • Gegenstand «entschärfen». Ein Hund muss lernen, einen Gegenstand erst in Ruhe zu lassen, bevor er sich auf ihn stürzt. So lernt der Hund, zwischen Phasen der Aktion immer wieder zur Ruhe zu kommen: Ein Lernprozess, der beim Zweibeiner beginnt.

«Aus!» Was Sie vermeiden sollten

Das Ausgeben eines Gegenstandes sollte stet auf Ruhe und Respekt beruhen. Ein Hund sollte uns seine Beute gerne geben, und nicht, weil er Angst hat. Grobe Methoden sind unnötig und nicht dauerhaft.
Der Grat zur Bestechung ist dabei schmal. Manchmal hält der Mensch seinem Hund ein Leckerli oder etwas anderes unter die Nase, damit er von seinem Gegenstand ablässt. 

  • Solange der Hund weiss, dass wir ihm seine «Beute» wieder wegnehmen möchten, funktioniert dies nicht.
  • Manche Hunde entwickeln gar eigene Strategien: Sie lassen sich auf die Bestechung ein und widmen sich danach wieder – blitzschnell – ihrem Gegenstand.
  • Dies ist nicht das Ziel, sondern fördert den Wettkampf und das Kräftemessen.

Wichtig: In einem ersten Schritt ist es sehr wichtig, den Gegenstand in Ruhe zu lassen, wenn ihn der Hund ausgibt. Er muss merken, dass er ihm nicht wieder weggenommen wird, wenn er ihn ruhig loslässt.
Sind folgende Punkte erfüllt, kann der Einsatz von Leckerli oder anderen Gegenständen hilfreich sein:

  • Es wird ein Lern- und Veränderungsprozess in Gang gesetzt.
  • Der Hund kommt in eine respektvollere und ruhigere Stimmung.

 

Desinteressiert? Das können Sie tun.

Wieso möchte mein Hund nicht mit mir spielen? Geht Bello nicht auf die Spielversuche ein, kann dies frustrierend sein. Viele von uns hüpfen dann rum, geben besondere Laute von uns oder schwingen den Gegenstand herum. Kurz: Wir möchten mehr Action und Bewegung reinbringen. 
Doch damit verliert das Spiel meist seinen Reiz und der Hund sein Interesse. Allgemein gilt:

  • Desinteressierte Hunde brauchen mehr Spannung. Diese entsteht aus Konzentration, Dynamik und Langsamkeit.
  • Konzentration: Mit den Gedanken und der Aufmerksamkeit nicht irgendwo anders sein, sondern im Hier und Jetzt.
  • Dynamik und Langsamkeit: Die Bewegungen des Spielzeugs müssen interessant, spannend und unvorhersehbar sein, nicht monoton. Dies kann z.B. ein abwechslungsreiches Spiel aus ruhig liegenlassen, ruckeln, wegziehen, ruhen lassen und – sobald der Hund das Objekt nehmen möchte – wieder wegziehen sein.
  • Dem Hund das Spielzeug nicht sofort geben. Wie wir bereits eruiert haben, sollte die Spannung stets erhalten bleiben. Zeigen Sie am Gegenstand also genauso viel Interesse wie Ihr Hund, überraschen und necken Sie – und geben Sie sich voll und ganz dem Spiel hin.

Hunde, die sich nicht fürs Spielen interessieren, sind auch sonst eher wenig proaktiv. So holen sie sich bspw. Ihre Belohnung ab und gehen gleich wieder davon. 

 

Dies kann helfen:

  • Überraschung: Spicken Sie mal ein Futterstück an den Körper Ihres Hundes.
  • Werfen Sie es so, dass Ihr Vierbeiner es sieht und ihm nachjagen kann.
  • Abwechslung: Spicken Sie das Futterstück mal rechts, mal links hin.
  • Verlangen Sie immer wieder den Blickkontakt. Der Hund soll wissen, woher das Futter kommt.
  • Aber: Sie dürfen auf keinen Fall zum lebendigen Futterautomaten werden.

 

Fördert das Spiel den Jagdtrieb und Aggressionen?


Der Hund ist ein Beutejäger, der Jagdinstinkt in ihm angelegt. Für ihn ist Spielen Beute jagen. Spielen wir nicht mit ihm, weil wir Angst haben, seinen Instinkt zu wecken, handeln wir gegen seine Natur. Der Jagdinstinkt wird wahrscheinlich bereits beim ersten Antreffen auf Nachbars Katze geweckt. 

  • Stehen Sie lieber früher auf, wecken Sie den Instinkt bewusst und bauen Sie das Abrufen des Instinkts lieber sauber und griffig auf.
  • Manche nehmen zudem an, dass Zerrspiele das Aggressionsverhalten eines Hundes fördern können. Ob dies so ist, ist umstritten.
  • Hier ist es wichtig, ein Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen herzustellen: Mal «gewinnt» der Hund, mal Sie. 
  • Die Grundlage bei Zerrspielen – wie immer – Respekt, Ruhe und Konfliktfreiheit.