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Garten + Pflanzen | Carmen

Garten einwintern

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17. Oktober 2024

Mitte Oktober erfreut uns der Herbst mit einem prächtigen Farbenspiel und letzten warmen Sonnenstrahlen. Die Vegetation kommt zur Ruhe – und bald ist der erste Bodenfrost zu erwarten. Spätestens dann ist es höchste Zeit, ans Einwintern zu denken. In diesem Beitrag widmen wir uns der To-do-Liste.

Und so geht's

Kleingarten einwintern 

Auch Gärten mit beschränktem Platzangebot, beispielsweise auch auf Terrassen oder Balkonen, benötigen spezifische Hilfe, um optimal in die Winterruhe zu starten. Alles was du im Herbst erledigst, muss im Frühjahr nicht mehr getan werden. 

 

Balkonkisten und Töpfe 

Wenn die Tage kälter werden, ist es Zeit, den verblühten Sommerflor zu entfernen. Die Töpfe werden geputzt und frostfrei eingelagert. Wer seine Balkonkisten oder Töpfe ganzjährig draussen stehen hat, hübscht die leeren Töpfe mit Herbstflor auf. Zur Adventszeit können die Töpfe zusätzlich mit ein paar Lichterketten und winterlichen Dekoelementen weihnachtlich dekoriert werden. Gartenmöbel und -geräte sowie nicht frostfeste Dekoelemente werden gesäubert und trocken eingelagert. Du kannst deine leeren Töpfe auch mit Blumenzwiebeln im Lasagne-Prinzip bepflanzen, die dich im kommenden Frühjahr mit bunten Blüten erfreuen. 

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Blumenzwiebeln für den Frühling 

Nach einem langen tristen Winter lechzt man im Vorfrühling nach Blüten. Im Herbst bietet der Handel unzählige Blumenzwiebeln für jeden Geschmack an. Halte dich gemäss Pflegeetikett an die Pflanztiefe und den Abstand. 

Mein Tipp: klotzen, nicht kleckern! Nimm dir lieber jedes Jahr ein neues Beet vor und bepflanze dieses dafür üppig. Wenn du nur vereinzelt Zwiebeln mit zu grossen Abständen in Reih und Glied setzt, wirkt das Beet im Frühling unscheinbar und künstlich. Ein natürliches Bild ergibt sich, wenn man verschiedene Blumenzwiebeln in einem Korb durchmischt und sie locker auf das Beet wirft. Dort wo sie hinfallen, wird gepflanzt. 

 

Winterharte Kübelpflanzen 

Welche Pflanzen und Sträucher winterhart, also frostresistent sind, kannst du den Pflanzetiketten  entnehmen. Winterharte Sträucher, Gräser und Bambus können problemlos den Winter über draussen stehen bleiben. Um Frostschäden am Topfboden zu verhindern, rückst du die Töpfe näher an die Hauswand und stellst sie auf Lagerhölzer oder eine Unterlage aus Styropor. Empfindlichere Gewächse kann man mit einer Vlieshaube schützen. 

Die Erdoberfläche kann zusätzlich mit Stroh- oder Herbstlaub bedeckt werden. Immergrüne Gehölze, wie beispielsweise der Bambus, der Winterjasmin oder das Immergrüne Geissblatt, verdunsten auch im Winter Wasser und können bei gefrorenem Wurzelballen keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen. Oft zeigen sich im Frühjahr Trockenschäden an den Blättern, welche nicht selten mit Frostschäden verwechselt werden. Immergrüne Gehölze werden bei frostfreiem Wetter deshalb auch im Winter gelegentlich gegossen! 

Um die Pflanzenhauben zu binden eignen sich Windhager Jute-Wickelstreifen, mit der Windhager Cocodisc (Mulchscheibe) kann die Erde der Kübelpflanzen abgedeckt und geschützt werden und Juteschnur eignet sich perfekt für das Binden von Gräsern. 

 

Nicht winterharte Pflanzen 

Nicht winterharte Knollen- und Zwiebelpflanzen wie Dahlien, Canna und Gladiolen werden ab Mitte Oktober eine Handbreit über dem Boden abgeschnitten. Mit einer Grabegabel lockert man die Erde rund um den Wurzelballen und gräbt die Knollen vorsichtig aus. Vor dem Einräumen werden sie etwas von der Erde befreit und locker nebeneinander in Kisten gelegt, die frostfrei, kühl und dunkel gelagert werden. Zu überwinternde Geranien, Begonien oder Fuchsien belässt man im Topf, schneidet sie aber stark zurück. So nehmen sie weniger Platz in Anspruch und allfällige Läuse gelangen nicht ins Winterquartier. Auch hier ist ein kühler und dunkler Überwinterungsplatz geeignet. Mediterrane Pflanzen wie Palmen, Olivenbäume, Zitrusbäume, Strelizien, Frangipani, Schmucklilien, Zistrosen und Kakteen werden vor dem ersten Frost in ein kühles, helles Winterquartier eingeräumt. Warme Zimmertemperaturen sollten vermieden werden, da sich sehr schnell Schädlinge ausbreiten können und der Lichtmangel bei zu viel Wärme Blattfall verursacht. Generell gilt: je wärmer die Überwinterung, desto heller muss der Standort sein. Allenfalls sollte deshalb eine Zusatzbeleuchtung in Betracht gezogen werden. Auch hier darf das regelmässige Giessen nicht vergessen werden: je wärmer die Exoten stehen, desto mehr und regelmässiger wird gegossen. Gedüngt wird während der Winterruhe hingegen nicht. 

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Garten mit Umschwung 

Herbstlaub 

Bäume lassen im Herbst Unmengen an Laub fallen. Gehwege sollen regelmässig davon befreit werden. Wer ungern Laub recht, kann auch bis zum ersten Frost warten, denn danach fällt das restliche Laub sehr schnell und es sind weniger Durchgänge nötig. Das Laub kann als Mulchschicht in den Beeten und unter Gehölzen verteilt werden. Dies ist nicht nur nachhaltig, sondern belebt und schützt den Boden. 

 

Rasenpflege im Spätherbst 

Wer im Herbst noch vertikutieren und kahle Stellen nachsäen möchte, sollte dies bis spätestens Mitte September tun. Bis anfangs Oktober kann ein kalibetonter Herbstdünger gestreut werden, um den Rasen optimal gepflegt in die Winterruhe gehen zu lassen. In unserem Rasenratgeber gibt’s viele weitere Tipps, Tricks und Anleitungen zum Thema Rasen. 

Regelmässiges Laubrechen schont den Rasen. Denn Herbstlaub, welches zu lange auf dem Rasen liegen bleibt, entzieht ihm die Luftzufuhr und lässt ihn schnell gelb werden. Sehr feine Herbstblätter lassen sich schlecht zusammenrechen, ich nehme sie deshalb oft mit dem Rasenmäher auf. Das lockere Laub-Rasengemisch verteile ich ebenfalls in den Beeten. 

 

Sträucher und Hecken  

Das Schneiden von Sträuchern und Hecken kann sowohl im Herbst als auch im zeitigen Frühjahr erledigt werden. Kranke und tote Äste werden ausgeschnitten, immergrüne Eiben- oder Buchskugeln erhalten vor dem Winter nochmals einen Formschnitt. Zu breit- oder hochgewachsene Hecken können jetzt reduziert werden. Ein trapezförmiger Schnitt (oben schmaler als unten) ist aus zwei Gründen vorteilhaft: Erstens lässt so die Schneelast die Hecken nicht so stark auseinanderfallen, zweitens wird dadurch ein Verkahlen im unteren Bereich vermindert, da der Lichteinfall gleichmässiger ist. Immergrüne Säulengewächse wie Thuja, Wacholder oder Säuleneiben können mit einem Juteband als Winterschutz spiralförmig gewickelt werden. Damit verhindert man bei starkem Schneefall, dass die Triebe auseinanderfallen. Gräser werden schopfartig zusammengebunden, um das Herz vor Winternässe zu schützen. Jungbäume können mit Bambusmatten oder einem Juteband um den Stamm gewickelt vor Frostrissen geschützt werden. Um Bäume und Sträucher zu entlasten und Schneebruch zu vermeiden, sollte bei starkem und nassem Schneefall der Schnee abgeschüttelt werden. Auch immergrüne Kugeln aus Kirschlorbeer, Eibe oder Buchs danken es, wenn man die schweren Schneepakete etwas herunterfegt. 

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Der Herbst ist ideale Pflanz- und Umpflanzzeit 

Der Herbst eignet sich ausgezeichnet für Neupflanzungen, denn der Boden ist noch warm, das Klima feuchter. Neugepflanzte Rosen, Stauden und Gehölze bilden vor dem Winter frische Wurzeln und starten im Frühjahr kräftiger in die neue Saison. Jetzt ist auch ideale Zeit, um die Pflanzbeete zu optimieren: Stauden, die sich zu stark ausbreiten, können jetzt geteilt oder ganz versetzt werden. Aber Vorsicht, zu viel Ordnung stört die Natur! Vorbei sind die Zeiten, wo Rosen und Stauden bereits im Herbst bodentief heruntergeschnitten und damit die Unterschlüpfe vieler Nützlinge zerstört wurden. Naturfreunde lassen hagebuttentragende Rosen, Gräser und samentragende Stauden stehen und tragen so aktiv zur Biodiversität bei. Ein nicht übermässig geputzter Garten sieht auch im Winter herrlich aus. Geschnitten werden nur Stauden, die bei Frost schnell matschig werden und stark überhängende Triebe, die Schneebruch erleiden könnten. Wenn du das Herbstlaub als schützenden Mulch in die Beete verteilst, verhilfst du vielen Kleintieren zu einem natürlichen Winterquartier. 

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Gartengeräte und Gartenmöbel einwintern 

Töpfe und Gartengeräte werden gesäubert und trocken verstaut. Wer jetzt etwas Zeit in das Schleifen und Ölen von Gartenscheren investiert, kann im Frühjahr direkt loslegen. Der Rasenmäher- oder Roboter wird in den Fachbetrieb zum Service gebracht. Handwerklich Begabte können das Messer auch selber ausbauen und nachschleifen. Die Gartenmöbel werden gesäubert und Holzmöbel können vor dem Einräumen nochmals geölt werden. Wer keinen Platz zum Einräumen hat, rückt die Möbel zusammen und schützt sie mit einer Möbelschutzhülle. Der Aussenwasserhahn wird abgestellt und entleert. Gartenschläuche halten länger, wenn man sie frostfrei einlagert. 

Wie gut, dass die Natur es so eingerichtet hat, dass auch wir Gärtner nach dem Einwintern des Gartens endlich die Beine hochlegen und wieder Kraft tanken können. Geht es euch auch so?